WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 27.09.2020
Kultur
Zwei besondere Barock-Konzerte der Cappella Taboris
Voller Freude berichtet Dekanatskantor Jens Schawaller über zwei besondere Konzerte der Cappella Taboris, die in der Evangelischen Kirche Höhr-Grenzhausen und in der Evangelischen Lutherkirche Montabaur stattfanden. In diesen zwei Kammermusikkonzerten erklangen drei unterschiedliche hochbarocke Triosonaten von Georg Philipp Telemann für Blockflöte, Violine und Basso continuo.
Cappella Taboris. Foto: privatMontabaur. „Ganz besonders freue ich mich, dass die Musikerinnen und Musiker der Cappella Taboris sowohl vokal als auch als instrumental konzertieren“, meint Jens Schawaller (Violine und Leitung). Mit Monika Schlößer (Barockblockflöte) und Susanne Schawaller (Orgel) musizieren zwei sehr erfahrene Musikerinnen und ein Musiker zusammen, die bereits langjährige Erfahrung als Ensemblemitglieder mitbringen. Als besonderer Gast und ebenfalls Gründungsmitglied war in der Evangelischen Kirche Höhr-Grenzhausen die hauptberufliche Wäller Violoncellistin und Gambistin Isabel Müller-Hornbach mit dabei, die die Cappella Taboris und das Evangelische Dekanatskantorat Westerwald Süd seit vielen Jahren begleitet. Durch das Programm führte Dekanatskantor Jens Schawaller, der im Plauderton die musikalischen Programmpunkte moderierte und aus Telemanns Autobiographie las.

Bei den meisterhaften Triosonaten Telemanns handelt es sich jeweils um dreistimmige Kompositionen nach italienischem Vorbild, bei denen sich zwei Oberstimmen über einem Generalbass bewegen, deren vier Sätze kontrastierend zueinander stehen. Klassischerweise erfordert dieser Stil viel musikalische Dialogfähigkeit in der Ausführung und eine hohe Transparenz in der Klanglichkeit, was dem Trio hervorragend gelang: Die Cappella Taboris führte die drei filigranen und dabei hoch selbständigen Stimmen lebendig und im charaktervollen Gegensatz der Soggetti mit- und gegeneinander zu einer polyphonen Synthese.

Mit anerkennendem Applaus bedankten sich die jeweiligen Gäste für den besonderen Kunstgenuss. In der Lutherkirche Montabaur konnte sogar ein Jubiläum gefeiert werden: „Gegründet haben wir diese außergewöhnliche Konzertreihe, als wir das Dekanatskantorat 1999 auf der grünen Wiese aus der Taufe hoben“, resümiert Dekanatskantor Jens Schawaller. Gleichzeitig starteten mit den insgesamt 50 Montabaurer Orgelmatineen und den über 50 Orgelmusiken im Gespräch auch zwei dezidierte Orgelkonzertreihen, die Jens Schawaller alle selber als Organist konzertant gestaltete. „Damit blicken wir in diesem Zusammenhang im 22. Jahr auf über 150 Konzerte, die die hiesige Kulturlandschaft bereichert haben“, so der engagierte Musiker.

Konzept der Montabaurer Orgelmatineen in der Wäller Kreisstadt und der Orgelmusiken im Gespräch im Dekanatsgebiet war es, Orgelmusik kurzweilig und humorvoll aufbereitet mit medialer Hilfe zu erklären, um sie dann live konzertant aufzuführen. „Der Zuspruch seinerzeit war beispiellos und sogar ökumenisch“, erinnert sich Jens Schawaller dankerfüllt. Mit der 51. Orgelmusik im Gespräch in der Evangelischen Kirche von Wahlrod, die kürzlich stattfand, hat der Dekanatskantor das etablierte Konzertkonzept wieder aufgenommen.

In den folgenden Jahren entwickelten sich die Geistlichen Abendmusiken zu einer weiteren fruchtbaren Möglichkeit, Musikerinnen und Musiker willkommen zu heißen. Mit dem eigenen hohen künstlerischen Anspruch der Ausführenden boten sie den Zuhörerinnen und Zuhörern im Westerwald Kunst und Kultur, die den Vergleich mit den Metropolen nicht zu scheuen brauchte. Dabei konzertierten die Tonkünstlerinnen und Tonkünstler immer für die Kollekte des Abends, was das Publikum stets zu honorieren wusste.

„Das Evangelische Dekanatskantorat Westerwald Süd nimmt am kulturellen Geschehen der Region teil und begibt sich damit in den Dialog mit der Stadt, der Verbandsgemeinde und dem Landkreis“, erklärt Dekanatskantor Jens Schawaller, „außerdem wird Kirche damit für Interessierte entdeckbar und ein gesprächsbereites Gegenüber. Die Musikerinnen und Musiker, die uns besuchen, um bei uns zu konzertieren, sind ein wahres Geschenk!“, so Jens Schawaller, der sich auf viele weitere Konzerte freut. (Jens Schawaller, DK)
Nachricht vom 27.09.2020 www.ww-kurier.de