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Nachricht vom 30.09.2020 |
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Kultur |
Umweltpädagogik in Zeiten des Smartphones |
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Im Rahmen der Umweltbildung für Erwachsene lud die Naturschutzbeauftragte Michaela Nilius vom Stöffelverein zu einem Abend mit dem Diplom-Biologen und Naturschutzreferenten Philipp Schiefenhövel von der Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg ein. |
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Enspel. Aufgrund der Einhaltung von Hygienevorschriften war nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern im Café Kohleschuppen des Stöffel-Parks erlaubt. Dies wiederum sorgte für einen sehr persönlichen und regen Austausch der Zuhörer mit dem Referenten, besonders nach dem Vortrag.
Grundlagen des Vortrags waren nicht nur die Erfahrungen des Referenten in der Umweltpädagogik der letzten 13 Jahre bei der Masgeik-Stiftung, sondern auch eine Vielzahl von Untersuchungen und wissenschaftlichen Studien, die im Wesentlichen den Einfluss von digitalen Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beleuchten.
Während nach aktuellen Zahlen dreijährige Kinder im Durchschnitt bereits 51 Minuten täglich online sind, kommen 12–19-Jährige auf täglich 3,5 Stunden.
Natursoziologe Dr. Rainer Brämer stellt in „Jugendreport Natur“ von 1997–2016 (unter Befragung von über 2000 Sechst- und Neuntklässlern) fest, dass die Naturentfremdung von Report zu Report voranschreitet, was Schiefenhövel in seiner umweltpädagogischen Arbeit mit Kindern und Schüler ebenfalls beobachten kann.
Neurologen untersuchten, dass Kinder erst ab 14 Jahren wesentlich kritischer und selbstreflektierter mit der Nutzung von Smartphone und Computer umgehen können. Philipp Schiefenhövel erläuterte anhand verschiedener Studien festgestellte Folgen von zu früher und vor allem zu intensiver Nutzung digitaler Medien, wie schlechtere Noten, Schlafstörungen, schlechtere Sprachentwicklung und so weiter. Jungen sind dabei häufiger betroffen als Mädchen.
Zum anderen ging er auf die Vorteile der Medien, beispielsweise die spielerische Wissensvermittlung in der Umweltpädagogik (Natur-Apps wie „BMA-Kids.de“ oder „NaturDetektive“), die Verknüpfung von Sehen und Hören („BirdNET“, „Waldfibel“ oder „Kosmos Plus“) oder die Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge, ein.
Aber auch Lösungsansätze wurden den Zuhörern präsentiert: Nutzungsdokumentationen per App, technische Beispiele für eine Reduzierung der Nutzung, häufiger telefonieren statt Nachrichten zu schreiben, aber auch über das Suchtpotential digitaler Medien zu sprechen. Zu guter Letzt warb der Referent dafür, Kindern und Schülern ein attraktives Angebot draußen in und mit der Natur gegebenenfalls auch mit Hilfe digitaler Medien anzubieten, dann bliebe die Nutzung digitaler Medien von ganz allein in einem gesunden Ausmaß.
Die Gäste waren sich einig, dass großes Interesse an solchen Veranstaltungen besteht und dankten Schiefenhövel für den kurzweiligen Abend. (PM)
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Nachricht vom 30.09.2020 |
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