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Nachricht vom 20.10.2020
Politik
Appell des Landrats an die Westerwälderinnen und Westerwälder
Vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden Fallzahlen auch im Westerwaldkreis wendet sich der Landrat an die Mitbürger und Mitbürgerinnen. Die Zahl der Appelle vieler Stellen und Personen häufen sich exponentiell zu den steigenden Fallzahlen. „Und auch ich habe mich dazu entschlossen, mich als Landrat unseres Westerwaldkreises an Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, zu wenden.“
Landrat Achim Schwickert. Foto: privatMontabaur. „Bei sachlicher Betrachtung ist Folgendes festzustellen:
Fakt ist: Die Pandemie ist nicht vorbei.
Fakt ist: Das Virus nützt nach wie vor jede Chance, um bei zu geringem Abstand von dem einen Menschen auf den anderen überzuspringen.
Fakt ist: Die Zahlen steigen nicht nur dynamisch, sondern rasant im ganzen Kreisgebiet aus den unterschiedlichsten Gründen und Situationen an.
Fakt ist aber auch: Keine wie auch immer gearteten Empfehlungen, Hinweise, Aufforderungen oder Appelle und auch Anordnungen werden den Einzelnen davon entbinden können, sich in seinem persönlichen Bereich nach bestem Wissen und Gewissen einzuschränken.

Die Wissenschaft, aber auch die täglichen Erfahrungen im Gesundheitsamt, zeigen uns ganz klar: Die Ausbreitung des Virus hängt direkt und ausschließlich von der Zahl der Kontakte, der Begegnungen und Alltagssituationen ab, die jeder von uns hat.

Die Ausbreitung des Virus erfolgt dabei in besonderem Maße immer dann, wenn wir Menschen uns zusammen ohne Masken, ohne jeglichen Abstand und ohne Lüftung über einen Zeitraum von mehr als 15 Minuten gemeinsam aufhalten und auch nur einer von uns dabei das Virus in sich trägt. Es gilt deshalb, diese Situationen überall dort zu vermeiden, wo sie nicht notwendig sind.

Die steigenden Fallzahlen sind - zumindest hier im Westerwaldkreis derzeit noch - weitestgehend zurückzuführen auf Feierlichkeiten und Zusammenkünfte jeglicher Art, meist im privaten Bereich, bei denen die Abstandsregelungen eben nicht eingehalten werden.

Jeder Einzelne, ich, Sie, wir alle, müssen jetzt alles tun, damit nicht noch mehr Leute weiter unkontrolliert erkranken und im schlimmsten Fall sterben!

Und das geht nur so:
- Einhaltung des Mindestabstands von mindestens 1,50 Metern, besser 2 Metern
- PLUS das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes
- PLUS das regelmäßige Händewaschen und Hände desinfizieren
- PLUS das regelmäßige Lüften in Räumen, in denen wir uns länger als eine Viertelstunde aufhalten
- PLUS Verzicht auf jede Reise, jede Feier, jeden Kontakt, der nicht zwingend notwendig ist.

Ja, ich weiß, das war und ist hart für jeden Einzelnen von uns. Und ich weiß auch, das ist ein schwerer Verzicht für alle von uns, die wir schon seit März mit Einschränkungen diverser Art zu leben haben. Aber wir müssen da jetzt durch! Und wir wissen auch alle - und das möchte ich an dieser Stelle auch ausdrücklich erwähnen - es muss nur zeitweilig geleistet und ausgehalten werden.

Lassen Sie mich abschließend noch eines ganz klar machen: Diese Situation jetzt führt uns das Wesen unserer Solidargemeinschaft vor Augen. Denn egal welche Entscheidungen Bund, Land oder Kommunen für uns treffen: Jeder Bürger ist nicht für sich alleine verantwortlich, sondern solidarisch sein bedeutet, dass wir alle uns gegenseitig Hilfe und Unterstützung gewähren. Jede Gemeinschaft ist nur so erfolgreich, wie jeder Einzelne von uns bereit ist, sich einzubringen und einzusetzen!

Liebe Westerwälderinnen und Westerwälder, bitte zeigen Sie sich solidarisch mit mir, mit allen Westerwälderinnen und Westerwäldern, und lassen Sie uns gemeinsam dafür einstehen, dass wir diese Krise gesund und unversehrt überstehen!

Ich danke Ihnen herzlich, bleiben Sie bitte gesund!“ (PM)
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