WW-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis |
|
Nachricht vom 07.12.2020 |
|
Region |
Bäume können brechen – Gefahr im Wald |
|
Das Forstamt Hachenburg weist die Bevölkerung auf erhöhte Gefahren und Risiken beim Betreten des Waldes im Herbst und Winter hin. Insbesondere nach stürmischen Tagen hängen in den Baumkronen vor allem alter Laubbäume oft abgebrochene, tote Äste, die jederzeit herabstürzen und zu lebensgefährlichen Verletzungen führen können. Schneelast kann Äste plötzlich zum Absturz bringen. |
|
Hachenburg. „Die Dürresommer seit 2018 haben zum Absterben ganzer Fichtenwälder geführt und die Kronen der Laubbäume fragil gemacht, weil diese nicht mehr mit genügend Wasser versorgt werden konnten. Darum ist beim Waldbesuch bei windigem Wetter höchste Vorsicht geboten“, weist der stellvertretende Leiter des Hachenburger Forstamtes, Johannes Wagner, auf das erhöhte Gefahrenpotential im herbstlichen Wald hin.
Johannes Wagner erläutert, dass die erhöhten Gefahren durch die geschwächten und vorgeschädigten Bäume allen Waldbesucherinnen und Waldbesuchern bewusst sein müssen. Diese dem Klimawandel geschuldeten Trocknisschäden betreffen nicht nur die käfergeplagten Fichten sondern auch Eschen und andere, meist alte Laubbäume, hier vor allem Altbuchen und Eichen. Wegen Trockenheit sterben Bäume ab. Äste und Bäume können plötzlich abbrechen und herabstürzen, insbesondere wenn Wind mit im Spiel ist. Wer sich im Wald bewegt sollte deshalb derzeit immer auch die Baumwipfel im Auge behalten. Die Gefahrenlage ist bei Sturm besonders groß – in solchen Fällen sollte man seinen Spaziergang außerhalb des Waldes durchführen.
Es kam bereits zu Schneefällen. Auch in diesen Fällen ist erhöhte Vorsicht geboten. Wegen der Schneelage können bereits angebrochene oder in den Baumwipfeln lose hängende Äste unter der Schneelast plötzlich und unerwartet herunterfallen. Ebenso können vorgeschädigte Äste plötzlich brechen und herabstürzen.
Das Betreten des Waldes geschieht auf eigene Gefahr. Dies ist in Paragraph 14 des Bundeswaldgesetzes und in Paragraph 22 des Landeswaldgesetzes geregelt und gilt insbesondere für „waldtypische Gefahren“, informiert der für Waldinformationen und Umweltbildung zuständige Mitarbeiter des Forstamtes Hachenburg, Christoph Ferdinand. Zu den „waldtypischen Gefahren“ zählen unter anderem Gefahren, die von absterbenden, geschädigten und toten Bäumen sowie von trockenen, kranken und hängenden Ästen ausgehen. Darauf sollten sich alle Waldbesucher einstellen.
Gleichzeitig verweist das Forstamt Hachenburg darauf, dass im Herbst, ungeachtet der derzeit immer noch laufenden Fällung von Käferfichten, mit vermehrten Holzerntearbeiten in Laubwäldern zu rechnen ist. Johannes Wagner bittet alle Waldbesucher um Verständnis, dass es durch die Holzernte und die Holzlagerung zu zeitweisen Sperrungen sowie zu Umleitungen von Waldwegen kommen kann und somit auch zu Einschränkungen des Waldbesuchs. Diese holzerntebedingten Absperrungen und eingerichteten Umleitungen sollten im Interesse der eigenen Gesundheit unbedingt beachtet werden. „Die Nichtbeachtung von Absperrungen kann lebensgefährliche Situationen hervorrufen. Auch wenn keine Motorsägen oder Rückemaschinen zu hören sind, bedeutet dies nicht, dass am Hiebsort keine Gefahr mehr besteht. Es können durchaus noch angebrochene und aufgehängte Äste herunterfallen“ so Johannes Wagner.
In diesem Zusammenhang bittet das Forstamt Hachenburg darum, dass die Waldwege nicht zugeparkt werden. Die Waldbereiche müssen für Rettungsfahrzeuge und für die Holzabfuhr befahrbar bleiben.
Fazit: Wir dürfen die Waldspaziergänge weiterhin genießen. Allerdings ist mehr Umsicht geboten. Bei Wind, Sturm und Schnee bleibt man jedoch derzeit besser weg von alten Bäumen. (PM)
|
|
Nachricht vom 07.12.2020 |
www.ww-kurier.de |
|
|
|
|
|
|