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Nachricht vom 17.01.2021 |
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Politik |
Digitaler Walddialog mit Deutschlands bekanntester Forstbloggerin |
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Direktkandidaten des Wahlkreises 5 Jana Gräf (FDP) und Mathias Flügel (Bündnis 90/ Die Grünen) stellten sich dem demokratischen Diskurs zum Thema Waldpolitik. |
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Montabaur. In der Pressemitteilung der FDP zieht diese ein Resümee der Veranstaltung: Am vergangenen Sonntag ging zum ersten Mal ein für den Wahlkampf zur Landtagswahl 2021 in seiner Form völlig neues Format Live auf Facebook online. Dabei stellten sich die beiden Direktkandidaten Mathias Flügel und Jana Gräf dem demokratischen Diskurs zum Thema Waldpolitik. Jana Gräf hatte zu diesem Format gemeinsam mit der FDP Westerwald alle demokratischen Parteien eingeladen. Unter anderem forderte Sie Janick Pape (CDU) mit einem viral von mehreren tausend Menschen gesehenen Video zu diesem Format heraus. Eine Reaktion zum sachlichen Austausch blieb von der CDU aus. Letztlich nahm dieses Angebot nur der 20-jährige Mathias Flügel, als Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis 5 an.
Als Moderatorin konnten die Liberalen die bekannteste deutsche Forstbloggerin Fee Brauwers für dieses Format gewinnen. Brauwers ist Forstingenieurin und hat in den sozialen Medien mehr als 14.000 Follower, welche sie stetig über das Thema Wald und Forst aufklärt. Die 24-Jährige führte den Dialog, wie man den zahlreichen positiven Kommentaren entnehmen konnte, sehr souverän. Zusätzlich zu ihren Fragestellungen an die Kandidaten nahm die Forstexpertin die Zuschauer aber auch bei komplexeren Themen mit und klärte vorab sehr sachlich zu den einzelnen Themen auf.
Thematisch ging es unter anderem um Flächenstilllegung und wie man den steigenden Holzbedarf damit übereinbringen kann. Flügel ging darauf ein, dass wir in Rheinland-Pfalz 42 Prozent Waldanteil haben und diesen ausweiten müssten. Zusätzlich setzt er den Fokus darauf Waldflächen stillzulegen, um dem Wald mehr Freiraum zugeben. Gräf hingegen sieht solche Vorhaben kritisch. In Rheinland-Pfalz hätten wir keine Fläche um den Wald weiter auszubauen. Bei einem Waldausbau müsse man dann Agrarflächen umwandeln, diese würden aber bewirtschaftet. Die 31-Jährige hält dies für falsch und setzt darauf, den jetzigen Waldanteil von 42 Prozent wieder aufzuforsten.
Beim Thema Klimawandel waren sich beide Kandidaten einig, dass ein Waldumbau nötig sei. Gräf machte dabei darauf aufmerksam, dass wir neue klimatisch besser angepasste Baumarten brauchen und uns bei der Auswahl breit aufstellen müssten. Das Forstvermehrungsgutgesetz, welches das in Verkehrbringen von nicht heimischen Baumarten als Saat- oder Pflanzgut regelt, gebe mit lediglich einer DIN A4 Seite bei weltweit über 60.000 Baumarten zu wenig Freiraum für den Waldumbau. Flügel setzt beim Waldumbau auf den naturnahen Umbau und sieht die natürliche Verjüngung im Vordergrund.
Beim Thema Zertifizierung waren sich die Kandidaten hingen überhaupt nicht einig. Jana Gräf machte auf die von den Grünen geplante FSC-Zertifizierung aufmerksam und sieht darin keinen Vorteil, sondern eher Kosten für die Waldbesitzer. Zudem gebe es in Deutschland zwei Zertifizierungssysteme (FSC und PEFC), eine Fokussierung auf ein System halte sie für falsch. Außerdem dürfe man in der jetzigen Situation den Waldbesitzern nicht zu viele Auflagen machen. Mit dem durch die Grünen geplanten Klimafond würden nach Flügels Auffassung zukünftig Gelder bereitstehen, um die Waldbesitzer bei der Zertifizierung finanziell zu unterstützen. Somit hält er an einer Zertifizierung nach FSC fest und erachtet dies als sehr wichtig.
Die Freie Demokratin kritisierte zuletzt auch den Stellenabbau der Forstverwaltung in den letzten Jahrzehnten. Auch heute könne man noch nicht von einem nachhaltigen Personalaufwuchs sprechen, hier sehe sie dringenden Handlungsbedarf.
Das einstündige digitale Format stieß auf viel Zuspruch und erreichte viele interessierte Zuschauer aus ganz Deutschland. Ein Dialog, in dem drei junge Leute gezeigt haben, dass man durchaus andere Meinung sein darf, aber alle ein gemeinsames Ziel haben. Den Wald an die zukünftigen klimatischen Bedingungen anzupassen. (PM)
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Nachricht vom 17.01.2021 |
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