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Nachricht vom 05.02.2021
Politik
Janick Pape (CDU): „Städte und Gemeinden wieder stärken“
Wir haben die Kandidierenden für den neuen Landtag gebeten, sich anhand von Fragen vorzustellen. Wie sehr Janick Pape (CDU) seine ehrenamtliche Arbeit als Stadtbürgermeister prägt und was an seinen drei Lieblingsorten im Wahlkreis so besonders ist – das erfährt man in seinem Steckbrief.
Janick Pape (CDU) (Foto: Kandidat) Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Die alltäglichen Aufgaben als ehrenamtlicher Stadtbürgermeister sind so vielfältig wie das Leben selbst. Es sind oftmals die kleinen, alltäglichen Dinge, die organisiert werden müssen. Gerade in der gegenwärtigen Zeit der Pandemie ist dies oftmals mit vielen rechtlichen Fragen behaftet, die zunächst geklärt werden müssen. Besonders wichtig sind mir die Themen „Kommunales“, „Wirtschaft“ und die Sicherung der Infrastruktur.

Was muss sich in Rheinland-Pfalz dringend verändern?
Nach dreißig Jahren braucht unser Bundesland dringend einen Politikwechsel. Wir müssen unsere Städte und Gemeinden wieder stärken. Unserer mittelständischen Wirtschaft müssen wir die Möglichkeit geben, nachhaltig zu wachsen, Innovationen voranzutreiben und attraktiv für Fachkräfte zu sein. Hierzu müssen wir bürokratische Hürden abbauen. Der Investitionsstau hinsichtlich der Infrastruktur unseres Landes muss dringend beseitigt werden, dies ist insbesondere für den ländlichen Raum unabdingbar.

Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Ein wichtiges Infrastrukturprojekt bleibt weiterhin der Ausbau der B255. Zum einen um die Anlieger vom starken Verkehrsaufkommen und dem damit verbundenen Lärm zu entlasten, aber auch um die Anbindung des oberen Westerwaldes an die überregionalen Verkehrswege zu verbessern. Das Projekt muss beharrlich vorangetrieben werden – von Landesseite ist dies leider bisher versäumt worden.

Als ehrenamtlicher Bürgermeister ist mir eine bessere finanzielle Ausstattung unserer Kommunen eine Herzensangelegenheit. Nur so können unsere Dörfer und Städte handlungsfähig und zukunftsfähig bleiben und vor Ort kann wieder echter Gestaltungsspielraum entstehen. Hierzu gehört auch eine umfangreiche Altschuldenhilfe für die gemeindlichen Haushalte. Hilfreich wäre es, wenn es nicht den aktuellen Bürokratieaufwand bedürfte, um Projekte vor Ort durch zweckgebundene Zuweisungen zu finanzieren und die kommunalen Einnahmen direkt an Ort und Stelle verbleiben würden, anstatt einen umlagefinanzierten Verteilungsmechanismus zu durchlaufen.

Für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Westerwald und des gesamten ländlichen Raumes müssen mehr Ärzte ausgebildet werden, hierzu müssen mindestens 200 zusätzliche Medizinstudienplätze geschaffen werden. Wer sich dafür entscheidet Landarzt zu werden soll entsprechend durch Landesmittel gefördert werden.

Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidat antreten:
Die CDU als Volkspartei hat den Anspruch unsere Gesellschaft möglichst breit abzubilden. Hier engagieren sich Mitglieder aller Gesellschaftsschichten, aller Geschlechter, aller Berufsgruppen, aller Religionen, jeden Alters, jeglicher Herkunft zusammengehalten durch das christlich-konservative wie liberale Wertegerüst der Partei. Außerdem ist die CDU die treibende Kraft, die in vielen kommunalen Gremien und Rathäusern unserer Region täglich Verantwortung übernimmt. Hier wollte ich gerne mitgestalten und habe seither meine politische Heimat gefunden.

Worüber können Sie lachen?
Ich lache gerne und auch über die unterschiedlichsten Dinge. Humor halte ich grundsätzlich für eine der wichtigsten, aber auch der sympathischsten Charaktereigenschaften eines Menschen.

Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Die kommunalen Finanzen. Unsere Städte und Gemeinden sind der Inbegriff von Heimat für die allermeisten von uns. Die aktuelle finanzielle Austrocknung der Kommunen durch das Land bedeutet kaputte Straßen, undichte Dächer auf Schulen und Dorfgemeinschaftshäusern, stillgelegte Spielplätze, weniger Mitarbeiter bei der Stadtreinigung, Ausfall von Kulturangeboten oder Schließung von Sportanlagen. Die zusätzlichen bürokratischen Hürden bei den kleinsten Fördermaßnahmen erhöhen den Frust der Ehrenamtlichen vor Ort zusätzlich. Obwohl die kommunale Finanzausstattung bereits seit vielen Jahren und zuletzt am 16.12.2020 höchstrichterlich als verfassungswidrig eingestuft wurde, strebt das Land hier keine Verbesserung an und erhöht in vielen Fällen noch den zusätzlich den Finanzbedarf vor Ort. (beispielsweise aktuell bei den Kindergärten oder den abgestuften Kreisstraßen). Vor Ort aber wird Demokratie und Politik lebendig, daher müssen wir unsere Städte und Gemeinden wieder handlungsfähig machen. Dass dies seit Jahren nicht geschieht, macht mich wütend.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Region gestärkt: Bürger und Abgeordneter bringen Westerwald tatkräftig und nachhaltig voran.

Deshalb sollten die WählerInnen mir ihre Stimme geben:
Ich möchte die Anliegen, die ich in vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern gesammelt habe, couragiert in unserer Landeshauptstadt vertreten und dort eine starke Stimme des Westerwaldes sein, mit frischen Ideen, offen, ruhig und sachlich, aber auch mit der notwendigen Leidenschaft.

Janick Pape im Profil:

Wohnort: Westerburg
Geburtsdatum: 14.12.1988
Familienstand: ledig

Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung:
Nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Westerburg habe ich Betriebswirtschaft in Ulm, Koblenz und Siegen studiert. 2014 habe ich das Studium erfolgreich mit dem Masterabschluss abgeschlossen. Seitdem bin ich im öffentlichen Dienst tätig. Seit 2017 bin ich bei der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises angestellt.

Politischer Werdegang:
Im Alter von 16 Jahren bin ich aus Überzeugung in die CDU eingetreten und habe zunächst politische Erfahrung im Ortsverband und der Jungen Union gesammelt. 2019 bin ich zum ehrenamtlichen Bürgermeister meiner Heimatstadt gewählt worden. Mir ist es wichtig das Amt auch über die Landtagswahl hinaus auszuüben, um den Blick für das Pragmatische zu behalten und das Gespür dafür, was die Menschen vor Ort bewegt. Außerdem gehöre ich dem Verbandsgemeinderat Westerburg und dem dortigen CDU-Fraktionsvorstand an.

Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten:
Seit meinem siebten Lebensjahr bin ich Musiker in der Stadtkapelle Westerburg. Dort spiele ich die Tuba. In vielen weiteren Musikvereinen unserer Region bin ich ebenfalls Mitglied und habe dort viele Freundschaften geschlossen. Außerdem engagiere ich mich im Westerburger Karnevalsverein, dem KKWV, als Elferrat. Der Verein für Städtepartnerschaften ist mir besonders wichtig. Er gestaltet durch den Kontakt zu unseren französischen, britischen, polnischen (und pfälzer) Partnerstädten aktiv die europäische Völkerfreundschaft.

Hobbys:
Ich bin durch und durch Vereinsmensch und engagiere mich dort mit viel Herzblut. Als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker zählt auch die Kommunalpolitik zu den Dingen, die ich in meiner Freizeit neben dem Beruf ausübe. Allerdings sind die Aufgaben hier viel zu wichtig um sie als Hobby zu beschreiben. Gerne unternehme ich etwas mit guten Freunden. An ihnen schätze ich, dass sie mich so nehmen wie ich bin und, dass sie mir Rückhalt geben. Daneben lese ich sehr gerne, am liebsten Sachbücher oder gut recherchierte Romane mit geschichtlichem oder politischem Bezug.

Drei Lieblingsorte im Wahlkreis:
Selbstverständlich zunächst meine Heimatstadt Westerburg. Besonders schön ist der Ausblick vom Rathausplatz am Schafbach in Richtung Schlossberg während einer der vielen Veranstaltungen wie der Kirmes im August oder dem Pfefferkuchenmarkt. Auch der historische Stadtkern und der Alte Markt in Hachenburg suchen sicherlich ihres gleichen. Vor dieser malerischen Kulisse werden viele Events durchgeführt und zahlreiche gastronomische Angebote laden – hoffentlich bald wieder – zum Verweilen ein. Im Zentrum des Wahlkreises befindet sich die Westerwälder Seenplatte. Hier kann man die typische Landschaft unserer Region bei den unterschiedlichsten Freizeitbeschäftigungen genießen.

Vorbilder:
Konrad Adenauer, der trotz größtem Druck seinen Überzeugungen treu geblieben ist und dabei Humor und Menschlichkeit bewahrt hat. Ein Portrait von ihm hängt auch in meinem Büro.

(Fragen: D.-D. Pirker)
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