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Nachricht vom 03.03.2021
Region
Jugendarbeit und Musicalgruppe Selters momentan digital
Die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen lebt vielfach von persönlichen Begegnungen, die aber momentan aufgrund der rechtlichen Vorgaben stark eingeschränkt sind. In dieser Situation haben Jugendgruppen die Möglichkeit, mehr als sonst über virtuelle Angebote in Kontakt zu bleiben.
Ein Teil der Musicalgruppen-Mitglieder beim Besuch eines Musicals kurz vor dem Lockdown. Jugendpflege VG SeltersSelters. Wobei sich alle wieder auf persönliche Begegnungen mit „echten Gesprächen“ freuen...

So auch bei dem Projekt Musicalgruppe ‚Music!‘. Die normalen wöchentlichen Proben finden seit dem neuerlichen Shutdown virtuell statt. Die Schauspielrollen werden entsprechend der Rollenverteilung gesprochen, Textlernen und Betonung sowie Ausgestaltung der Texte stehen dabei im Vordergrund. Der Chorgesang ist technikbedingt nur als „Einbahnverkehr“ möglich, das heißt die musikalische Leiterin, Gabi Eutebach-Karasu, singt und begleitet auf dem Keyboard, während die Teilnehmenden zuhause (stummgeschaltet) vor dem Bildschirm mitsingen. Dabei werden neue Lieder gelernt und die verschiedenen Stimmen der Lieder geprobt. Auch wenn der Chorklang so natürlich nicht zum Tragen kommt, kann man die Situation doch nutzen, um verstärkt an schwierigen Gesangsparts und den einzelnen Stimmen zu arbeiten. Auch die Soloproben finden online statt. Hier ist die Arbeit noch intensiver, da individuell auf die einzelnen Solisten eingegangen werden kann.

Sogar die Karnevalsfeier ließ sich die Musical-Gruppe nicht nehmen. Normalerweise freuen sich die Aktiven der Gruppe am Karnevalsfreitag auf einen gemeinsamen kreativen Abend im Jugendhaus plus in Selters. Diesen gab es auch in diesem Jahr ohne persönliche Begegnung im virtuellen Raum, sozusagen ‚Karneval auf Distanz‘ mit einem gleichnamigen Spiel. Damit wurde Karneval mit Abstand, Wettbewerb, Diskussion und Perspektivwechsel möglich. In sechs verschiedenen Kategorien gegeneinander anzutreten und dabei über ‚Dinge, die das Leben süß machen‘ oder ‚Alkohol ab 16 Jahren‘ zu sprechen und zeitgleich Punkte zu gewinnen, machte Spaß. Mit einem Würfel bestimmten die Spielenden, die vielfach verkleidet daheim vor dem Laptop oder dem Smartphone saßen, eine der Kategorien Süßigkeiten, Lieder, Umzüge, Kostüme, Alkohol oder den Joker. Bei manchen Aktionen war Kreativität und bei anderen war ernsthafte Diskussion gefragt - Sozusagen von jedem etwas. Und sogar das eine oder andere Karnevalslied wurde begeistert mitgesungen. So war auf Distanz ungezwungener Kontakt, aber doch auch ein Stück „echter Karneval“ möglich.

Jetzt oder auch später freut sich die Gruppe auf neue Interessierte, die Lust und Spaß am Singen oder am Schauspiel haben.

Ansonsten sind viele andere Jugend-Angebote noch nicht möglich:
Gefragt ist das Beratungsangebot ‚Ansprechbar‘, insbesondere von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch Eltern. Die Themenspanne reicht von Familie, Freunden, über Schule, Ausbildung und Beruf bis zur psychischen Begleitung.

Bisher Normales und Stabilisierendes ist weggebrochen und der wichtige Freundeskreis der jungen Menschen reduziert sich oft auf wenige Personen. Gerade in dieser Situation gilt es, neue Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Hier können Gespräche die eigenen Stärken verdeutlichen und Zuversicht in die Zukunft entwickeln.

Außerdem befinden sich die Jugendarbeit und das Jugendhaus zurzeit in dem Prozess Jugendliche und Kinder für eine faires Handeln zu begeistern. Fair im Sinne eines fairen Handelns und fairer Waren, aber auch eines fairen und respektvollen Umgangs miteinander. Um sich dabei aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und nachhaltig Verantwortung zu übernehmen. Dabei sollen Menschen, Ideen, Kompetenzen und Kapazitäten vernetzt und gefördert werden.

In Zusammenarbeit mit der IGS Selters ist ein virtuelles Projekt für die neunten Klassen in Vorbereitung.

Auf dem Weg zu mehr Normalität ab dem Frühjahr liegt ein Fokus auf der Planung von durchführbaren Angeboten im Außenbereich und mit guten Lüftungsmöglichkeiten. Unter anderem sind Aktionen mit dem Schwerpunkt ‚Natur und Umwelt‘ in Planung.

Der Jugendpflege ist die Gesundheit der Teilnehmenden sehr wichtig und sie wünscht sich bei ihren Veranstaltungen ein maximales Maß an Sicherheit. Momentan erscheint die Situation nicht solide absehbar, deshalb werden Angebote mit Begegnung noch nicht beworben.

Sie können sich aber sicher sein, dass deren Vorbereitung im Hintergrund auf Hochtouren läuft.

‚Ansprechbar‘ ist der Jugendpfleger Olaf Neumann telefonisch (02626 / 2366 761) oder per Mail (olaf.neumann@selters-ww.de). Und demnächst hoffentlich auch wieder persönlich im Jugendbüro im Jugendhaus plus in der Kirchstraße 10 b in Selters. (PM)
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