Die Talentschmiede aus Niederbayern wusste im Rhein-Wied-Gymnasium zu gefallen, die Deichstadtvolleys aber beendeten die Vorstellung nach 54 Spielminuten mit 3:0 (25:9, 25:15, 25:8).
Neuwied. Es war schon faszinierend, was die 16-jährigen Rabenküken an spielerischen Mitteln auspackten, wie sie kämpften, die Motivation hielten und erkennen ließen, dass „Germanys Next Top-Players“ auf Ausbildungsfahrt in der Deichstadt waren. Rabencoach Lukasz Pryzybylak hatte dafür seine erfahrenen Führungsspielerinnen Eszter Nagy und Michaela Bertalanitsch zuhause gelassen und seinen Jugendspielerinnen die ganze Verantwortung überlassen.
Andererseits ist aber auch das Spiel rasch erzählt. Vilsbiburg schaffte es nicht, Neuwied mit Aufschlägen unter Druck zu setzen. Folglich konnte Isabelle Marciniak die Fäden stets in der Hand behalten und ihre Angreiferinnen in Szene setzen. Die Fans im Livestream konnten so die Varianten des Neuwieder Angriffsspiels auskosten. Besonders oft konnten sich dabei Amanda Brown und auch Hannah Dücking in Szene setzen, die davon profitieren konnten, dass sie sich oft nur mit Einerblocks auseinandersetzen mussten. Die Raben nutzten die Breite ihres Kaders, ihr Coach schöpfe in allen Sätzen sein Wechselkontingent aus. Das störte die Deichstadtvolleys wenig, die konsequent ihr Spiel durchzogen und den ersten Satz mit 25:9 einfuhren.
Im 2. Satz lief es nicht anders. Gestützt auf eine gute Annahme gelang es den Neuwiederinnen, die meisten ihrer Angriffsschläge direkt zu verwandeln und eine klare Punktführung herauszuspielen. Dirk Groß erlaubte sich nun auch Spielerwechsel. Zunächst wurde beim 20:8 Hannah Dücking gegen Kaya Schulz gewechselt, wenig später gab Lisa Guillermard ihr Comeback für Sarah Kamarah. Dabei verloren die Deichstadtvolleys ein wenig den Faden ohne aber in Gefahr zu geraten. Der Satz endete kurz darauf mit 25:15.
Dies wird wohl auch der Grund gewesen sein, dass Dirk Groß den 3. Satz zunächst in der Grundformation anging. Diese diktierte weiter das Spielgeschehen, die Raben taten ihr Möglichstes, konnten aber deutliche Rückstände (8:4, 16:5) nicht verhindern. Schließlich erhielt Luisa Guillermard noch einmal eine Spielzeit. Es spricht dabei für den Zusammenhalt des Teams, dem anzusehen war, wie sehr man sich gemeinsam nach deren langer Verletzung über den ersten Saisonpunkt der Diagonalspielerin freute. Hannah Dücking blieb es vorbehalten, den Schlusspunkt unter die Partie zu setzen.
Isabelle Marciniak wurde schon zum 5. Mal in der laufenden Saison zur Spielerin des Tages gewählt.
Dirk Groß war mit der Leistung seines Teams zufrieden: „Es war heute schwer, uns auf das Nachwuchsteam vorzubereiten, da die beiden Stützpfeiler zuhause geblieben waren. Wir haben aber dann unser Ding gemacht und auch mental eine gute Leistung gezeigt, Wir hatten immer eine gute Ballkontrolle und haben auch unsere Ziele im Aufschlag durchgesetzt. So konnten wir auch etwas an Kräften für morgen sparen“.
(hw)