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Nachricht vom 26.10.2010
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Über die "Droge Verwöhnung" diskutieren
Der Erziehungswissenschaftler Dr. Albert Wunsch, Autor des viel diskutierten Buches “Die Verwöhnungsfalle”, ist am Donnerstag, 4. November, um 19 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum „Zweite Heimat“ zu Gast und referiert zum Thema “Droge Verwöhnung”.
Höhr-Grenzhausen. Mit seiner These "Wer jeden Wunsch erfüllt - am besten jetzt und sofort - und Aufgaben oder Konflikte für andere löst, der verwöhnt", hat der Erziehungswissenschaftler Dr. Albert Wunsch eine heftige öffentliche Diskussion angestoßen. Wunsch sagt: Wer sämtliche Unannehmlichkeiten von Kindern fern hält, der nimmt ihnen die Chance, die im Leben notwendige Konfliktfähigkeit zu erlernen und eine eigenverantwortliche Persönlichkeit zu werden.

Albert Wunschs ZEIT-Artikel »Droge Verwöhnung« löste ein gewaltiges Medienecho aus. Die Resonanz reichte von begeisteter Zustimmung bis empörter Ablehnung. In seinem Buch „Die Verwöhungsfalle“ konkretisiert der Autor sein damals angedeutetes Plädoyer. Er zeigt, dass Verwöhnung in der Erziehung (z. B. Erfüllung aller Wünsche – und zwar sofort, ständiges Verhätscheln, Inkonsequenz, Konflikte für ein Kind lösen) die Fähigkeit gefährdet, später ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Dieses nicht am Kind orientierte Verhalten unterstützt nach seiner Auffassung auf Dauer das Anspruchsdenken, mindert die Kontaktfähigkeit und beeinträchtigt die Willens- und Persönlichkeitsbildung.

Wunsch fordert deshalb, Kindern und Jugendlichen bewusst Herausforderungen zuzumuten, ohne sie dabei sich selbst zu überlassen: Wenn Eltern und Erzieher ermutigen, klare Orientierungen bieten, konsequent sind, Grenzen setzen und wohl wollendes Verhalten zeigen, fördern sie die Eigenständigkeit ihrer Kinder.
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